„linking history“ ist ein künstlerisch interdisziplinäres Videodokumentarfilmprojekt, das dokumentarische und zeitgenössisch performative Elemente vereint.
In Zweiergesprächen über ihre gegenseitigen Kriegs- und Lebenserfahrungen, Fragen und Visionen, tauscht sich eine aus Syrien geflohene, neu eingebürgerte 24 Jahre alte Pflegefachfrau, die 2015 nach Deutschland geflohen ist, jeweils mit einer ehemals aus der DDR geflohenen Seniorin und mittels eines weiteren Gesprächs mit einem Senioren aus des BRD (ehemals in Franken) aus.
Es entsteht ein gemeinsamer, interkultureller und generationenübergreifender Erfahrungsraum mit Menschen aus Kempten.
Ein Einzelinterview mit Prof. Dr. Gökçen Yüksel aus dem Fachbereich Soziale Arbeit der Hochschule Kempten, soll sowohl einen Einblick in soziale Ungleichheiten, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Konflikt und Teilhabe geben, als auch Fragen zu diesen Themen aufwerfen.
Eine zeitgenössische Tanzperformance mit Tänzer*innen der J&J Dance Company soll Grundstimmungen, einzelne Gedanken- und Gefühlssplitter aus den filmischen Gesprächen, Interview und Kontext in den Stadtinnenraum Kempten hineintragen.
So entstehen mittels inhaltlichem Austausch mit den Performer*innen, beginnend im barocken Tanzsaal, auf dem Platz und Gelände vor der Lorenzkirche, in der Fußgängerzone und im Forum Einkaufszentrum, zeitgenössische tänzerische Interventionen.
Sie sind auch als Metapher lesbar. Es handelt sich immer um die Gestaltung der Jetzt-Zeit. Es gibt keinen Stillstand. Kriegstraumen, Haltung, Denken und Handeln schaffen bereits Realitäten in dem einen zukünftigen, gemeinsamen „Geschichts-Raum“.
Ein Verweis auf das Nicht-Fassbare, Nicht-Sichtbare, das jedoch bereits - hier in das Stadtzentrum - hineinwirkt. Musikkompositionen der Minimalmusik von Rupert Volz gehen in einen experimentellen Dialog und lassen kulturelle Grenzen verschwimmen.
Die beiden Realschulklassen RS9 und RS10 wurden eingeladen, die Präsentation des Films „linking history“ und eine anschließende Gesprächsrunde mit der Videokünstlerin Veronika Dünßer-Yagci am 11. April 2025 zu erleben.
Auf die Frage, was sich die aufrüttelnde und diskussionsfreudige Veronika Dünßer-Yagci von den Jugendlichen erhofft, wenn sie den Kinosaal verlassen, antwortet sie:
Dass ihr euch darüber bewusst seid,
wie wichtig es in unserer Gesellschaft ist Vorurteile abzubauen,
dass ihr Menschen nicht in "die" und "wir" einteilt
und dass ihr wisst,
dass wir alle, jede/r einzelne, Verantwortung trägt,
weil:
Geschichte wird von uns allen immer in der Gegenwart - also genau JETZT - geschrieben!
Vielen Dank für die Einladung zu dieser ganz besonderen Veranstaltung an Flori Stieglhofer (Loft Oberstdorf) und die Künstlerin Veronika Dünßer-Yagci !
Mehr Info unter:
https://www.videokunst-allgaeu.de/linkinghistory/